IG Open-Canoe Jahresprogramm 2024

Datum Anlass Anlass Organisation
Sonntag, 7. Januar Eskimo – Reussfahrt I – I+ Berta & Peter Brack
Samstag – Sonntag, 13. – 14. Januar Winterfahrt I – II Dani Näf
Samstag, 27. Januar Hauptversammlung & Filmabend Vorstand & Ruedi Eisenhut
Samstag – Sonntag, 10. – 11. Februar Schneeschuhwochenende Oli Sennhauser
Freitag – Sonntag, 15. – 17. März Trappernacht See Paul Luginbühl
Samstag – Montag, 23. März – 1. April Lago d’Iseo (I) See Christoph Eisenhut
Freitag – Montag, 29. März – 1. April L’Ain (F) I – I+ Paul Luginbühl
Samstag, 20. April Vollmondfahrt Thur & Rhein I Dani Näf
Samstag, 27. April Sicherheitstag I – II Christoph Eisenhut
Samstag, 4. Mai Doubs I Christoph Eisenhut
Donnerstag – Sonntag, 9. – 12. Mai Iller & Argen II – III Stephan Grenz und Oli Sennhauser
Donnerstag – Sonntag, 9. – 12. Mai Ognon I+ Stefan Billing
Sonntag – Samstag, 12. – 25. Mai Venedig & Vogalonga Meer Paul Luginbühl
Samstag – Montag, 18. – 20. Mai Simme II – III Marcel Ruf und Oli Sennhauser
Freitag – Sonntag, 30. Mai – 1. Juni Simme II – III Marcel Ruf und Oli Sennhauser
Sonntag, 9. Juni Schiffenensee See Stefan Billing
Sonntag, 23. Juni Sonnwendfahrt Aare I Stefan Billing
Donnerstag – Sonntag, 28. Juni – 1. Juli Lech (Ö) II – III Thomas Schweizer und Oli Sennhauser
Sonntag, 14. Juli Spörelä I Stefan Billing
Sonntag, 21. Juli Lorze I Oli Sennhauser
Samstag – Sonntag, 27. – 28. Juli Vorderrhein II – III Christoph Eisenhut
Sonntag, 10. August Sempachersee See Stefan Billing
Samstag – Sonntag, 31. August – 8. September Lac Leman See Tom Wilp, Stefan Billing und Oli Sennhauser
Freitag – Sonntag, 13. – 15. September Greyerzersee See Stefan Billing
Samstag, 21. September Nachtfahrt Lorze & Reuss I Milva Eisenhut
Samstag – Sonntag, 28. September – 6. Oktober Allier (F) I Christoph Eisenhut
Samstag – Sonntag, 28. September – 6. Oktober Ticino Inferiore (I) II Daniel Held
Samstag – Sonntag, 19. – 20. Oktober Insel Lützelau See Oli Sennhauser
Samstag, 2. November Terminhöck Daniel Meier
Sonntag, 3. November Frühstücksfahrt I – II Daniel Meier
Sonntag, 8. Dezember Chlausfahrt I – I+ Berta und Peter Brack
Sonntag, 22. Dezember Sonnwendfahrt See Daniel Näf

Kanutour auf dem Doubs

Dieses Jahr haben wir seit längerem wieder mal eine Tour auf den Doubs gemacht.

Der Plan

Der ursprüngliche Plan war in 3 Etappen von Goumois über Soubey und Tariche nach Ocourt-Village oder Ocourt-Camping Moulin du Doubs zu gelangen.

Leider haben uns mühsame und möglicherweise unsinnige Massnahmen des Bundes, das ganze etwas erschwert. Alle Camping- und Zeltplätze haben uns abgesagt oder wollten uns nicht haben.

Die Ausführung

Dank einer Luftaufnahme habe ich einen interessanten Platz entdeckt. Der entsprechende Bauer war schnell gefunden und wir waren uns auch einig, dass wir bei ihm übernachten können.

Leider war das Ganze ein riesen Flopp. Es war schmutzig und vergammelt und teilweise sogar gefährlich. Zum Glück konnten wir für Sonntag und Montag auf ein Appartement des Campings Le Chandelier in St. Ursanne zurückgreifen. Der Wirt war nett, die Zimmer sauber, komfortabel und preiswert.

Da die Grenze noch immer gesperrt war und man uns mitgeteilt hat, dass bei einem Grenzübertritt Bussen von CHF 100.- pro Person verteilt würden, haben wir uns dann auf „nur“ 2 Etappen beschränkt: Am ersten Tag sind wird von der Grenze beim Restaurant Clairbief bis zum Restaurant Tariche gefahren. Hier hat uns die sehr freundliche Patronne erlaubt, unsere Boote über Nacht an ihrem Gartenzaun zu stapeln.

Am zweiten Tag sind wir dann vom Restaurant Tariche über St. Ursanne bis nach nach Chamesat gefahren, wo wir am linken Ufer ausgebootet haben.

Auf dem zweiten Teil haben wir zahlreiche Eisvögel sowie zwei Schlangen (Rigelnattern?) gesichtet.

Der Pegel

Ein weiteres Problem war der Pegel des Doubs. Der Doubs darf von März bis September von 10 bis 18 Uhr befahren werden. Aber nur bei einem Pegel von 6.0 m³ und mehr gemessen um 17 Uhr des Vortages. Dies gilt dann für den ganzen nächsten Tag. Diese Regelung wurde durch den SKV mit den lokalen Behörden und Fischern ausgehandelt und sollte unbedingt eingehalten werden.

Das Telefon für die Pegelmeldung funktioniert übrigens nicht. Mein Mail an den SKV hat zwar eine Antwort seitens SKV bewirkt, aber keine Besserung.

Relevant ist Pegel Nr. 2210 Doubs – Ocourt.

Wir hatten Glück. Der Pegel ist immer um 6.0 bis 6.1 m³ geschwankt. Somit durften wir fahren. Man hat uns auch gesagt, dass der Pegel durch das Kraftwerk weiter oben reguliert sei und dass sie den Pegel meist bei 6 m³ halten.

Der Pegel ist das ein, aber die Fahrbarkeit des Flusses das andere. Bei einem Pegel von 6 m³ ist es schon sehr knapp. Und man hat ab und zu eine Grundberührung. Aber mit etwas Geschick musste man nie aussteigen.

Die Schlüsselstelle

Die einzige Stelle, welche bei diesem Pegel, ein ernsthaftes Problem darstellt, sind die Soubey-Schnellen. Verursacht durch eine Hangrutschung, wahrscheinlich neueren Datums, da man noch die alten Wege sieht. Die Soubey-Schnellen sind ein Katarakt, ca. WW III und etwas verblockt. Aber bei diesem Wasserstand gut fahrbar und nicht sonderlich gefährlich. Bei einem höheren Pegel sollen sich Walzen bilden, denen man besser aus dem Weg geht. Nach dem ersten Drittel gibt es eine ruhigere Stelle, wo man sich nochmals sammeln kann. Und nach dem Ende der Schnellen hat es ein Pool, wo man wieder alles einsammeln kann.

Fürs nächste Mal

Start auf dem Camping des Canoë Club Jura. Zweite Nacht: Camping du Bout du Pont. Dritte Nacht: Centre de Vacances Tariche. Ausbooten beim Camping Moulin du Doubs in Ocourt oder in Ocourt village.

Vorurteile und Gerüchte

Einige meiner Kollegen haben etwas gegen die Jurassier (wahrscheinlich das typische Verhalten von ex-Kolonialisten?) und gegen Fischer.

Mit den Jurassieren habe ich nur gute Erfahrung gemacht. Sie waren überaus freundliche, hilfsbereit und zuvorkommend! Ich kann dieses Gebiet also insofern nur empfehlen!

Zu den Fischern: Es gibt bei allen Bevölkerungsgruppen Idioten. Die meisten Fischer haben freundlich gegrüsst. Nur 2 oder 3 haben sich verbal ausgelassen, obwohl wir uns mühe gegeben haben, sie möglichst wenig zu stören. Aber diejenigen, die sich negativ geäussert haben waren allesamt „fremde Fötzel“, also Auswärtige und keine Jurassier! Und falls ein Fischer mal wieder Steine schmeisst, müsste man ihn vielleicht anzeigen. Das spricht sich dann rum in der Szene…

Reko-Tour Linth

Nach langem Suchen habe ich zwei Opfer gefunden, die mit mir die Linth erkunden gefahren sind. Eigentlich wäre die Linth ein wunderschönes leichtes Wildwasser (WW II-III), wenn da nicht die vielen Wehre wären.

Wir sind bei perfektem Frühlingswetter und einem Pegel von ca. 25 bis 27 m³ gefahren. Nach den Wehren war der Wasserstand zu niedrig, so dass wir öfters die Boote ziehen mussten.

Pegel Mollis
Pegel Wesen

Einstieg zwischen 11:30 und 12:00 beim Bahnhof Schwanden, gerade oberhalb der Hauptstrasse über die Böschung runter.

Bahnhof Schwanden

Wehr 1 kann links über Fischtreppe befahren werden. Erste Stufe habe ich getreidelt. Ruedi ist alles gefahren.

Wehr 2 links umworfen.

Wehr 3 links umworfen.

Dieses Wehr war fast das heimtückischste. Auf den ersten Blick hätten man denken können es sei fahrbar. Zudem hat es keinen grossen Staubereich. Anlanden auf der Kiesbank links. Treideln.

Wehr 5 rechts umworfen und umklettert.

Dieses alte Wehr ist praktisch vollständig aufgefüllt. Rechts problemlos fahrbar links mit etwas Geholper…

Wehr 8 links umworfen und überklettert. Auf Wehrkrone ausgestiegen.

Wehr 9 links umtragen. Hat bei der Betonmauer einen Tritt. Sonst 20 Meter flussaufwärts relativ flaches Ufer.

Wehr 10 rechts beim Bächlein ausgebotet. Wehr rechts umtragen bis zum Weg, der an den Fluss zurück führt. Hier hatten wir einen guten halben Meter Sunk und sie haben das Wehr gerade wieder zu gemacht, als wir gekommen sind. Das umgekehrte hätte wahrscheinlich auch passieren können…

Alters Wehr beim Flughafen Mollis. Kann befahren werden. Hat aber links und rechts zwei Löcher mit Rücklauf. Man sollte also einigermassen die Linie treffen. Links über Wehr umtragen. Es hat recht viel Zug kurz vor dem Wehr vom Wehr weg in den Fluss. Sicheres anlanden nötig. Es hat nicht allzu viel Platz. Mehr als 2 Kanus wird sehr knapp.

Bei einem höheren Pegel könnte es vor den Wehren ev. etwas knapp mit Staubreich werden.

Luftaufnahmen: SWISSIMAGE Zeitreise

Weitere Beschreibungen auf: Rivermap

Reko-Tour Hinterrhein

Christoph und ich sind heute auf den Hinterrhein zur Reko-Tour aufgebrochen. Mit dem Zug sind wir bis Thusis gefahren und dann am Campingplatz vorbei runter zur Albula, wo wir eingestiegen sind. Fussmarsch ca. 20 min (1.5 km).

Wir sind ca. 11:15 losgefahren, also ein knappe halbe Stunde nachdem der Pegel Thusis von 80 m³ auf 12 m³ gefallen ist. Beim einstieg war noch alles tropfnass und man hat gut gesehen, dass das Wasser kurz vorher noch ca. einen halben Meter höher gestanden hat.

Beim Pegel von 12 m³ ist der Hinterrhein knapp fahrbar. Bietet aber bis Rothenbrunnen die Herausforderung, dass man immer wieder links und rechts bis knapp unter die Wasseroberfläche reichenden Steinen ausweisen muss.

Beim grossen Blockwehr haben wir links umtreidelt. Zum Glück hatte ich zwei 10 Meter lange Seile dabei. Man hätte auch rechts die 6 Meter hohe Böschung hochkrabbeln und dann 100 Meter weiter unten wieder runterkrabbeln können. Das Befahren des Blockwehrs hätte bei diesem Pegel mit grosser Wahrscheinlichkeit in einer Kenterung geendet.

Nach dem Blockwehr hatte es genügend Wasser und jetzt hat es richtig angefangen Spass zu machen.

Das Gebiet der Isla Bella ist, wie der Name sagt wunderschön.

Und erstaunlicherweise steht das Gebiet nicht unter Naturschutz.

Die darauf folgende Schlucht beeindruckte mich durch ihre Steilheit ohne spezielle Schwierigkeiten. Bis Thusis leichtes Wildwasser 1 bis 2.

Das nächste mal ev. bereits in Cazis aussteigen um den Weg von ca. 1.5 km auf 1 km abzukürzen.

Kanadier-Tour auf die Seez 2019

Bei Temperaturen knapp über Null Grad und trübem Wetter mit leichtem Nieselregen haben Damian und ich uns auf den Weg gemacht.

Damian ist startbereit…

Einstieg wieder bei der Notschlachterei in Mels.

Einstieg in Mels bei der Notschlacherei

Ausstieg bei der Seez-Mündung in den Walensee. Wir sind nicht, wie geplant, über den See bis Mols gepaddelt, da uns ein heftiger Wind entgegen blies.

Alles in allem eine trübe Sache. Erschwerend hinzu kam, dass der Wasserstand bei einem Pegel von 1.9 – 2.0 m3 definitiv im oberen Drittel zu niedrig ist.

Pegel Seez 2019-04-14

So macht es nicht allzu viel Spass!

So ab etwa der Hälfte kam dann durch den Cholschlagerbach mehr Wasser in die Seez und nach dem Saxbach war es in Ordnung. In den renaturierten Gebieten hatten wir ebenfalls weniger Probleme als in den kanalisierten Abschnitten weil hier das Wasser gleichmässig flach ist.

Holzbuhne im renaturierten Teil.

Auf jeden Fall waren wir draussen an der frischen Luft. Nach 8 Tagen eingesperrt sein, hat es richtig gut getan…

Kanu Reko-Tour Seez

Immer auf der Suche nach etwas Neuem bin ich auf ein kleines Flüsschen namens Seez gestossen. Die Seez kommt aus dem Weisstannental und mündest bei Mels in das Seeztal. Von dort fliesst die Seez weiter in nordwestlicher Richtung in Richtung Walensee in welchen sie auch mündet. Vor der Linth-Korrektion war die Seez der wichtigste Zufluss des Walensees.

Vorbereitung

Vom Zug oder der Autobahn aus sieht man nicht allzu viel von der Seez. Daher sind Abschätzungen über die Fahrbarkeit und die Schwierigkeit schwierig.

Eine Beurteilung über Google Satellite und Google Streetview hilft zwar bei der Vorbereitung reicht aber nicht aus. Für eine vor Ort Erkundung hatte ich bisher noch keine Zeit.

Die bekannte Führerliteratur zur Seez ist etwas spärlich:

  • Paddelland Schweiz – Die schönsten Kanutouren auf Flüssen und Seen (Beat Oppliger, Patrick Frehner):

    Seez: Kleiner, sportlicher Fluss der von Mels aus kommend nach 12 Kilometern in den Walensee mündet. Für abenteuerliche Paddler die etwas Expeditionsstil suchen. Einsetzstelle ist am besten bei der Lourdes Kapelle in Mels. Die ersten Kilometer sind „Amazonas-like“, danach fliesst die Seez offen durch eine phantastische Landschaft.

und

  • DKV-Auslandsführer Band 1 – Österreich/Schweiz 6. Aufl.:

    CH N 10.40.1.5 Seez, Wildbach-Gebirgsbach
    Eine Befahrung der Seez dürfte wohl nur in ihrem Oberlauf auf kurzer Strecke lohnend sein. Sie ist hier ein mässig schwerer Wildfluss mit einer kleinen Schlucht.

Auch online findet man auf Rivermap nicht allzu viel. Immerhin ist angegeben, dass der Fluss Wildwasser II ist und die Pegel: LW = 2 m³, MW = 4 m³, und HW = 8 m³ betragen.

Das ist schon mal eine erste Ansage.

Auch Google liefert auf den ersten Blick nichts brauchbares zurück. Wenn man dann aber genauer schaut, findet man, dass der Wildwasserclub (WWC) Liechtenstein das erste mal in seinem Vereinsblättchen Schleuderwälzle im Jahr 2002 darüber berichtet: Probefahrt auf der Seez, von Ralph Dolber auf Seite 26:

nun, es war nicht gerade eine anspruchsvolle sache, aber wenn, oder im schlechtesten falle auch falls, die seez einmal mit etwas mehr wasser daher kommt, gibt es doch noch einige hübsche stellen. auch mit dem wasserstand der erstbefahrung liess es sich an einigen stellen etwas verweilen und die wasserverwirbelungen und andere phänomene geniessen, an einer stelle war sogar ein mikro-rock-splash möglich…
so alles über alles ist die strecke mit dem oberen teil der thur zu vergleichen, also etwa mit wildwasser eins bis zwei zu bezeichnen…ich glaube also, dass unsere anfänger in den kommenden generationen eine neue potentielle feuer-(oder wohl besser wasser-)taufstrecke vor der haustüre haben.

Eine weiter Befahrung ist aus dem Jahr 2015 dokumentiert. Es scheint also zu Wiederholungen gekommen zu sein, die Strecke ist für Anfänger geeignet und sie wird mit WW I – II bewertet.

Anreise und Einbootstellen

Die Anreise erfolgte mit der S4 bis Bahnhof Mels. Zu Fuss ist es dann keine 5 Minuten bis zum Fluss. Genau dort, wo der Fussweg vom Bahnhof zum Bach führt (Optikweg) besteht bereits eine gute Stelle zum Einbooten. Eine Empfehlung war, etwas weiter unten bei der Lourdes-Grotte einzubooten.
Da ich aber möglichst viel vom Fluss haben wollte, bin ich noch etwas Aufwärts. Bei der Brücke zur Glashütte hat es auf der linken Seite eine Kiesbank, wo man ebenfalls noch einbooten könnte. Ich bin aber noch weiter hoch. Bei der Gefällbremse beim Notschlachtlokal Mels hat es ebenfalls eine Kiesbank.

Da ich die Gefällbremse nicht fahren wollte, habe ich mich entschlossen, hier einzubooten.

Zur Vorbereitung hat für mich ebenfalls gehört, den Pegel Seez – Mels zu studieren und abzuschätzen, wie sich mit der Temperatur der Pegel verändern wird. Da die Tage nicht mehr ganz so klar und warm waren wie letztes Wochenende erwartet ich keine Spitze von 10 m³ mehr.
Rivermap gibt an MW = 4 m³ und HW = 8 m³ also müsste es gemäss Vorhersage mit 4 – 6 m³ passen.

Der aktuelle Pegel war dann, um 11 Uhr ca. 4 m³:

Ich erachte 4 m³ als eher untere Grenze. Einige Male habe ich gestreift und ein mal bin ich, da ich nicht aufgepasst habe, sogar kurz hängen geblieben. Ich weiss nicht, wie man bei 2 m³ da noch runter kommen soll…

Anfangs ist der Bach noch etwas kanalisiert und fliesst in flotter Strömung dem Walensee entgegen. Aber bereits nach kurzer Zeit kommt das erste Stück, wo der Bach renaturiert ist:

Dann bei Plons hat es kurz hintereinander 3 Schwellen, die beim aktuellen Wasserstand problemlos fahrbar sind. Ich kann mir aber vorstellen, dass diese 3 Schwellen bei 8 m³ oder mehr anfangen bissig zu werden bzw. anfangen zu wälzen. Ich vermute, dass dies der Grund für ein HW = 8 m³ ist. Sonst sehe ich für 8 m³ oder mehr keinen Grund, warum die Seez nicht mehr befahrbar sein sollte.

Das Problem ist, dass man im Bach schwer anhalten kann, falls etwas passiert sein sollte, da es nur sehr kleine Kehrwasser hat oder diese nicht wirklich ausgeprägt sind. Sollte man also sein Boot verlieren, kann man es unten im Walensee wieder einsammeln…

Anschliessen kommt ein gerades, etwas langweiliges Stück, welches durch die zweite Renaturierung unterbrochen wird.

Der anschliessende Kanal ist gemütlich und verleitet zum Träumen… Ab und zu liegen ein paar Steine im Bach, plötzlich hat es Bunen und ab da wird der Bach wieder spannend bis zum See.

Ein Grund für diese Spannung ist der Waffenplatz Walenstadt. Nicht nur, weil man da plötzlich im Kampfgetümmel landet könnte, sondern weil der Fluss wieder etwas natürlicher fliesst.

Damit man die Bilder, welche man im Fernseher täglich sieht, nicht life miterleben muss, ist es ratsam beim Waffenplatz kurz vorher abzuklären, ob man nicht gerade mitten in eine Kampfübung hinein paddelt: Allgemeine Schiessanzeige Waffenplatz Walenstadt.

Am See angekommen kann man auf den Kiesbänken gemütlich eine Pause einlegen und etwas essen. Die Seez ist hier zu Ende.

Da der Tag aber noch nicht zu Ende war, habe ich mich entschlossen weiter bis nach Murg zu paddeln und dort wieder mit der S-Bahn Nummer 4 über Uznach nach hause zu fahren.

Neujahrstour 2018 auf der Thur

Christoph hat auf der IG-Mailingliste einen Aufruf für den 1. Januar gemacht. Da es sehr mild war und oben reingeregnet hat, hat die Thur zünftig Wasser geführt.

Bei strahlendem Sonnenschein sind wir bei der grossen Brücke eingebootet. In den ersten paar Metern hätte es mich bereits beinahe erwischt.

Unser Pegel war um 55 m³, was recht anständig zieht. Als wir letztes Jahr einen ähnlichen Pegel hatten, hatte ich das Gefühl, es sei weniger heftig gewesen. Vielleicht liegt es auch daran, dass mein wèndiger Biber alles für mich abgefangen hat.

Heute war ich mit dem Einer-MadRiver ME von Christoph unterwegs.

Den Indianer haben wir links befahren. War eigentlich ganz zahm. Christoph ist mit dem Nøkk links fast nicht mehr aus dem Kehrwasser raus gekommen. Ich habe mir das grosse Kehrwasser rechts geschnappt. Das ging ganz prima.

Beim Schraubenzieher hatte es rechts schon Meterhohe Wellen vor der eigentlichen Schlüsselstelle. Das Einfädeln hat sich nicht also so einfach herausgestellt. Mein MadRiver ME ist aber dann nur so durchgeflutsch. Ausser etwas Spritzwasser bin ICH 😀 trocken geblieben im Trocki…

Leider sind all meine Fotos nix geworden. Die SD-Karte wird wohl den Geist aufgeben?

IGOC Wildwasser-Weekend auf die Moësa

Christoph hat verdankenswerter Weise die Organisation des Moësa-Wochenendes von Ueli übernommen. Die Moësa ist ein Zufluss zum Ticino und wird mit WW II bewertet.

Übernachtet haben wir auf dem ruhigen und sehr schönen Campeggio al Censo in Claro. Unser Stützpunkt fürs Wasser war das Grotto Bassa in Lumino. Dort kann man, nach Rücksprache mit der Chefin, auf dem Gelände des Grotto ebenfalls ein paar Zelte aufstellen.

Alt-Organisator Ueli in Aktion in seinem Nökk.

Reto hat das ganze Wochenende im den selben 😀 im Gesicht!

Werner in einer der heiklen Passagen. Ueli und Peter sind schon in Position zum Surfen…

Peter in Aktion in einer kleinen Schnelle.

Werni am Surfen. Ueli und Christoph warten, bis die Welle endlich wieder frei wird…

Organisator Christoph im Nökk.

Und noch eine Schnelle…

Wir waren Samstag von ca. 11 bis 17 Uhr und Sonntag von ca. 10 bis 16 Uhr unterwegs. Der Durchfluss von ca. 17 m³ am Samstag war OK. Aber der von ca. 12 m³ am Sonntag war definitiv zu wenig. Das hat nicht mehr so wirklich Spass gemacht (Moësa – Lumino, Sassello 2420).

Thur beim Mittelwasser mit Materialtest

Als Alternativprogramm für das abgesagte Arve-Wochenende sind Oli und ich auf die mittlere Thur. Die Wettervorhersagen waren mittelprächtig und der Pegel unvorhersagbar. Aber beides hat sich zu unseren Gunsten entwickelt. Der Pegel um 60 m³ war genau zum richtigen Zeitpunkt erreicht:

Geregnet hat es praktisch den ganzen Tag nicht. Nur anfangs hat es etwas getröpfelt.

Der erste Teil war nicht sonderlich spektakulär aber wunderschön entspannend mit einer faszinierenden canyonartigen Landschaft. Wir durften eine ausgerissenes Kanu Bergen, welches wohl einer Outdoor-Adventure-Gruppe über Nacht abhanden gekommen ist. Wahrscheinlich haben Sie es nicht genügend angebunden, als der Pegel stieg. Wir haben es am Ufer gesichert, in der Hoffnung, dass sie es nicht übersehen.

Nach der Mittagspause beim grossen Wehr haben wir die zweite Hälfte in Angriff genommen. Der zweite anspruchsvollere Teil war von mehr Action geprägt.

Ich habe dabei gelernt, dass man eine anspruchsvolle Stromschnelle (Indianer) auch dann inspizieren sollte, wenn man Sie zu kennen glaubt. Ich habe Sie völlig falsch angefahren und bin dabei kläglich gescheitert.

Oli hat es dann etwas schlauer gemacht. Ihn hat es einfach etwas weiter unten erwischt:

Beim Pegel von 60 m³ reichen die folgenden beiden Kehrwasser nicht immer wie die anschliessende Rettungs- und Bergungsaktion zeigt:

Zeit Beschreibung
0:00 Start, paddeln gegen Strömung um in Position zu kommen.
0:28 Positionierung in Fluss.
0:45 Beginn Stromschnelle.
0:52 Kenterung (1. Stern)
0:54 Vorbereiteter und wurfbereiter Wurfsack zur Hand.
1:12 Anweisung Kehrwasser nicht verstanden (2. Stern)
1:45 Mit Boot im Wasser
2:58 Boot übernommen, Oli bringt sich ans Ufer in Sicherheit, da Felswand mit Blöcken nahen (3. Stern)
3:22 Beinahe selber noch mal gekentert.
4:33 Gegenüberliegendes Ufer erreicht (da nur hier Kehrwasser) (4. Stern)
6:33 Fluss aufwärts Höhe erreicht, wo Oli Ufer erreicht hat.
7:28 Kontakt mit Oli auf anderer Flussseite hergestellt.
Anschliessend Oli am anderen Ufer flussabwärts wieder eingesammelt (5. Stern) und wieder am gegenüberliegenden Ufer klar Schiff gemacht (6. Stern)

Die ganze Rettung und Bergung verlief suboptimal. Sehr schlechte Vorbereitung und kein Briefing meinerseits. Das muss ich in Zukunft noch verbessern!

Alles in allen ein lehrreicher und gelungener Ausflug.